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Das M&B Magazin

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Wer willst du gewesen sein?


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Es war an einem alten, verlassenen Friedhof mitten in Berlin. Das Tor hing nur noch halb in den Angeln, die Grabsteine lagen schief über den Gräbern, deren Umrisse sich verwittert unter Efeu und Unkraut versteckten. Der Straßenlärm war jäh abgerissen und geriet mit jedem Schritt tiefer in diesen Garten immer mehr in Vergessenheit. Ich war gekommen, um Zerstreuung und etwas Ruhe zu suchen und spazierte zwischen den alten Steinen und knorrigen Bäumen und entzifferte diese und jene Inschrift, das Blattgold der Buchstaben und Zahlen war schon längst verschwunden. Ich war schon fast auf dem Weg nach draußen, als mir ein Grab besonders auffiel. Es war genau wie die anderen zugewachsen und ungepflegt, die Inschrift jedoch war noch gut lesbar. „Er ist ein guter Mensch gewesen.“ Es war ein schlichter Satz und ein einfaches Resümee eines Lebens - doch so ausdrucksstark und klar, dass es mich bis heute nicht loslässt. Ich weiß nicht, wer diese Person war und was in ihrem Leben geschehen ist, aber wenn es sich in einem Satz so zusammenfassen lässt, hat sie alles richtig gemacht.

>>Die vielen Definitionen von Erfolg<<


Ich habe in meinem Berufsleben viele Definitionen von Erfolg gehört. Einigen geht es um Vermögen, Titel und Ränge, Auswirkung auf die Welt oder eine möglichst große Transformation. Andere sprechen von großen Taten und Abenteuern, die ein Leben erfolgreich machen. Dieser Antrieb war bei mir nie so stark ausgeprägt. Natürlich verstehe ich die Verlockungen von Macht und Geld, schnellen Autos und der Bewunderung von anderen. Doch am Ende bleibt von alledem nicht viel übrig. Ich verstehe diese Menschen nicht, die so viel Geld besitzen, dass sie es nicht ausgeben könnten selbst wenn sie wollten und trotzdem versuchen, möglichst wenige Steuern zu zahlen, zu feilschen und immer mehr Geld zu verdienen. Was geschieht mit all den Schätzen, wenn sie eines Tages sterben? Und im Jetzt beobachte ich sogar, wie unglücklich es sie macht, immer dafür sorgen zu müssen, dass das Vermögen wächst, erlebe ihre Angst, weil sie so viel zu verlieren haben.

Ähnlich ist es mit einer Karriere. Natürlich macht es Spaß von Level zu Level zu springen, den oder den Rekord einzuheimsen, Positionen zu bekleiden, um die man beneidet wird, doch am Ende liegen wir alle gleich in unseren letzten Atemzügen und lassen all das zurück. Die Taten, die Titel und die Rekorde. Sind wir bekannt und einflussreich genug, erinnert man sich, kommt jemand nach, der unsere Taten in den Schatten stellt, sind wir vergessen.

>>Wie wollen wir in Erinnerung bleiben?<<


Wie wollen wir also in Erinnerung bleiben? Was soll man sich von uns erzählen? Welche Dinge sind es, die ein Vermächtnis bilden sollen? Wir können jeden Tag dafür sorgen, dass die Menschen ein richtiges Bild von uns haben. Im Grunde sind es die Dinge, die auch einen Ruf erzeugen - wir geben die Informationen, die andere über uns wissen werden. Dabei müssen wir nur dafür sorgen, dass es die richtigen sind und uns an diese Aufgabe immer wieder erinnern. Wir können jetzt aufhören, schlecht über uns oder andere zu sprechen, können aufhören geizig oder engstirnig zu sein. Ein wertschätzendes Wort im richtigen Moment, Vergebung und Hilfe für die, die sie brauchen - denn Taten sprechen eine deutlichere Sprache als nur unsere Worte.

So können wir schon zu Lebzeiten ein Segen für die Menschen um uns herum sein und einen positiven Einfluss auf die Welt haben. Und es spricht übrigens nichts dagegen, das Leben dabei in vollen Zügen zu genießen, Feste zu feiern, wie sie fallen und gerne auch mal unvernünftig zu sein. Momente mit Menschen, die uns wichtig sind, werden auch zu unserem Vermächtnis gehören. Dazu passt auch folgende Sache - ein anderes Grab, ein anderer Friedhof, eine andere Stadt. Ich spaziere immer daran vorbei, wenn ich von der U-Bahn in Richtung Fotostudio gehe - ein Grab, immer mit frischen Blumen und einem Grabstein, auf dem ein Foto zu sehen ist, wie ich es nie zuvor in diesem Kontext gesehen habe: Ein Mann im blauen Anzug, schelmisch grinsend, in einer Hand ein Glas Sekt, in der anderen Hand eine Zigarette. Mein erster Gedanke: "Mit dem hätte ich auch gern mal ein Glas getrunken.". Wenn du mich fragst - alles richtig gemacht.


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