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So lernst du Grenzen zu setzen


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Kennst du das Gefühl, dass dir alles zu viel wird? Wenn du meinst, deine Kraft reicht nicht aus um den Tag zu bestreiten und deine Geduld ist überstrapaziert? Überraschenderweise geht es den meisten Menschen so, das merke ich in fast jedem Gespräch mit meinen Kunden. Scheinbar haben wir eine ganz einfache Sache zwar schon mal gehört oder vielleicht sogar verstanden, doch richten wir uns zu selten danach: Wir dürfen lernen, Grenzen zu setzen. Das kann viel mehr sein als ein einfacher Kreidestrich auf dem Boden um zu sagen: "Bis hier her und nicht weiter!" - es ist eine grundlegende Entscheidungen für unser Selbstverständnis und unser Handeln. Wie ich das meine und welche Gedanken womöglich auch für dich wertvoll sein können - das kannst du heute in meinem Artikel lesen.

Ich schreibe diese Zeilen um mich selbst daran zu erinnern. Egal wie viel man an sich arbeitet - es ist wie die Restaurierung des Kölner Doms: Ist man an dem einen Ende fertig, beginnt man am anderen wieder zu arbeiten. Dabei vernachlässigt man oft Dinge, die eigentlich grundlegend sind - wie eben die Grenzen zu ziehen, die helfen, sich selbst treu zu bleiben. Man spürt an unterschiedlichen Stellen und auf viele Arten, wenn man es wieder übersehen hat. Das kann das Gefühl sein, nicht mehr gerne in die Arbeit zu gehen, weil dieser eine Kollege ständig schlechte Laune hat oder wenn man sich matt und müde fühlt, nachdem man sich mit einer guten Freundin getroffen hat, die einem wieder ihr Herz ausgeschüttet hat. Oft sind es genau die Situationen, die man mit einem "Ach, das geht schon." wegwischt und die einem doch nachhängen. Dabei ist es wichtig, dass wir uns erinnern: Grenzen gelten für beide Seiten der Linie.

>>Warum sollte man sich anstrengen?<<


Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass unsere Mitmenschen nicht böse sind. Verhalten, das über unsere Kräfte und unser Wohlbefinden hinausgeht, ist ein Verhalten, dem wir den Raum dafür geben. Übersetzt bedeutet das, dass unser Nachbar uns nicht 10 € dafür geben wird, dass wir seinen Zaun neu gestrichen haben, wenn wir ursprünglich 1 € dafür verlangt haben. Emotional betrachtet ist es ähnlich: Wir können einfordern, wie wir behandelt werden wollen. Menschen gehen den Weg des geringsten Widerstandes. Wenn es mit weniger Freundlichkeit geht, warum sollte man sich anstrengen? Natürlich wird das nicht bewusst so verarbeitet, doch es entwickelt sich schnell eine eigentümliche Dynamik unter der meist mindestens eine:r leidet. Es ist nicht nur unsere Aufgabe zu kommunizieren, wie die Menschen uns wahrnehmen sollten, sondern auch klarzumachen, welches Verhalten wir bei uns selbst dulden und wo dieser ominöse Kreidestrich ist, den niemand übertreten darf. Merken wir also, dass uns ein Verhalten zusetzt oder in unserem Wohlbefinden einschränkt, dürfen wir reagieren.

Der Ton macht bekanntlich die Musik - das gilt besonders in so einem Fall. Grenzen zu zeigen ist deshalb so schwer, weil unsere Reaktion plötzlich kommt und für die:den andere:n alles auf den Kopf stellt. War das nicht letztens noch okay? Warum ist sie:er heute so empfindlich? Für den Anfang kann man lernen, diesen Drahtseilakt zu schaffen, indem wir freundlich mitteilen, was wir möchten - wird das ignoriert, kann der Ton deutlicher werden. Im Idealfall baut man sich auf lange Sicht eine Reputation auf, eine Ausstrahlung oder eine Selbstverständlichkeit, die ganz natürlich darüber Aufschluss gibt, dass wir mit Respekt behandelt werden möchten. Wir kennen genau diese Menschen, die das aussenden - es sind die, die wir als stark, souverän oder manchmal auch dominant wahrnehmen. Gerät man an die falschen Personen, kann man sich nämlich mit Grenzen nicht nur Freunde machen, beendet man doch das gemütliche Ausnutzen, das immer so gut funktioniert hat. Je früher du also damit anfängst, sanft deinen Bereich und deine Regeln abzustecken, desto weniger heftig wird die Konfrontation ausfallen oder sogar ganz ausbleiben. Hab Geduld in solchen Gesprächen und erinnere dich daran, dass es die wenigsten schaffen, immer ganz natürlich Grenzen zu ziehen.

>>Werde zum Ja-Sager - für dich selbst<<


Die beliebteste Form der Grenzüberschreitung ist, wenn wir von anderen ausgenutzt werden. Das können sie deshalb so gut, weil wir es ihnen erlauben. Mir ist bewusst wie schwer es ist, "nein" zu sagen. Man möchte dazugehören, nett sein, anderen helfen - doch auch hier gibt es eine magische Grenze. Die ist spätestens dann erreicht, wenn man sich selbst immer hintenanstellt, als letzter die Reste bekommt oder schlicht keine Zeit für Dinge hat, die einem selbst wichtig sind. Zum Glück ist es in diesem Fall zumindest theoretisch leichter, dieses Muster zu brechen. Mach dir einfach mal bewusst, dass "Nein." zu anderen zu sagen bedeuten kann, "Ja." zu dir selbst zu sagen. Erinnere dich daran, wenn du wieder in der Lage bist über deine Kräfte hinaus alles für andere erledigen zu müssen - werde zum Ja-Sager für dich selbst. Hier gilt auch mal die Probe: Was passiert denn, wenn du nicht alles machst, was man von dir erbittet? Wenden sich Menschen ab? Bleiben sie deine Freunde? Falls sie sich plötzlich nicht mehr melden oder in irgendeiner Form gekränkt reagieren, hast du vermutlich alles richtig gemacht. Du willst um deinetwillen gemocht werden, richtig?

Wie bei allem geht es auch darum, in alle Richtungen konsequent zu sein. Wenn du es für dich besser hinkriegst Grenzen zu ziehen und diese auch für andere zu etablieren, achte darauf, dass du auch die Grenzen der anderen respektierst - und das mit dem gleichen Verständnis und der Selbstverständlichkeit, die du von den anderen erwartest. Dafür kann es wichtig sein, sensibel darauf zu achten und nicht immer nur davon auszugehen, dass alles so in Ordnung ist, nur weil es nicht überdeutlich ausgesprochen wird. Aus eigener Erfahrung weißt du ja, wie schwer es sein kann, seine Grenzen zu kommunizieren. Doch es gibt Grenzen, die für dich noch wichtiger sind - deine ganz persönlichen Grenzen mit dir selbst. Wie viel Arbeitspensum geht und ab wann schadest du dir selbst? Wie viel Stress willst du dir machen, um alles möglichst schnell zu erreichen?

Das Ziehen von Grenzen ist ein Akt der Selbstachtung und der Selbstfürsorge. Es geht nicht darum, dass manche Dinge nervig sind - ein Stein im Schuh über eine lange Zeit kann für richtige Probleme sorgen. Denn wenn du wirklich deinen eigenen Weg gehen willst und dein Glück suchst oder sogar dabei bist, die Liebe für dich selbst zu entwickeln, dann spielt es eine große Rolle, wie viel Macht du andere über dich haben lässt, wie viel Energie du aufwendest, gegen dich selbst zu arbeiten. Sei für andere da, hilf wo du kannst, unterstütze - doch achte auf deine Grenzen und zeige sie auf. Du weißt ja: Dein bestes Du kannst du nur leben, wenn du dir immer selbst treu bleibst.


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